Hintergrund
Ich habe es bisher noch nicht erzählt. Vor etlichen Jahrzehnten, in der Zeit als viele Computer noch wohlklingende Namen besaßen, beschloss ich, die mir lieb gewordenen Geräte nicht mehr zu verkaufen, sondern in meinem Keller erst einmal zu lagern. Auch Kollegen bat ich, die Geräte nicht zu verschrotten, sondern mir zu überlassen. Dies war bereits in den frühen 80er Jahren, noch in der Zeit vor dem ersten “IBM XT” der die PC Ära einleitete. Dabei sind ein paar schöne Geräte zusammen gekommen.
Nachdem ich nun Zeit habe, mich nur noch um die Sachen zu kümmern, die mir Spaß machen, habe ich angefangen, meinen Keller zu durchstöbern und die alten Schätze wieder zu Tage zu befördern. Ich werde daher ab jetzt versuchen, alle ein bis zwei Monate ein Gerät detailliert vorzustellen. Erst wird gereinigt, fotografiert und dann natürlich versucht, das gute Stück wieder zum Laufen zu bringen.
Das erste wieder entdeckte Teil – der Commodere SX64

Aktuelles Foto Juni 2017
Der erste Schatz und nicht der älteste den ich zu Tage beförderte, ist aus dem ist Baujahr 1984. Es war der weltweit erste “Schlepptop” mit Farbbildschirm. Dies ist kein Witz, denn das Teil wiegt auch heute noch satte 10,5 kg. Da die genauen Daten auch hier im WIKI nachzulesen sind, beschränke ich mich auf das mir Erwähnenswerte und wenig Allgemeines. Das Gerät befindet sich noch in sehr gutem Zustand. Nach dem Entstauben und einer vorsichtigen Grundreinigung, sind keinerlei Kratzer oder Beschädigungen erkennbar. Wie man auf den Fotos sieht, hat er die 30 Jahre bestens überstanden. Schon mal schön.

Commodore SX64 der Tragbare
Die erste große Verblüffung und damit hatte auch ich wirklich nicht gerechnet, folgte gleich. Ich stecke ein Netzkabel hinein, drückte auf den Einschalter hinten und nach ein paar Sekunden blinkte kurz eine große rote LED und der SX erwachte mit seiner Einschaltmeldung aus dem über 30 Jahre dauernden Dornröschenschlaf wieder zum Leben. So, als ob ich ihn gestern ausgeschaltet hätte.

Einschaltmeldung
Wo gibt es so etwas noch heute ? Nach 30! Jahren. Der nächste “Schreck” ließ aber nicht lange auf sich warten. Was gebe ich denn jetzt ein? Festplatte, Browser, Netzwerk usw. gab es ja alles noch nicht. Disketten mit Programmen hatte ich auch keine zur Hand und wenn ich eine gehabt hätte, wie schaue ich rein, wie lade und starte ich etwas? Ich hatte komplett alles darüber vergessen.
Ich kam mir genau so vor, wie im Film Star Trek IV, wo die Crew in die Vergangenheit 1986 zurück reiste und Scotty der Bordingenieur versuchte, einem PC zu bedienen, indem er ihn mit “Computer” ansprach. Ganz genau so, wie man das heutzutage mit Alexa von Amazon macht. Nur ich stand davor und wusste nicht mal, was zu tippen war.
Details
Das Konzept, daß die Tastatur auch der Deckel ist, war schon damals sehr innovativ, finde ich. Nach einer genaueren Inaugenscheinnahme kamen noch einige weiter interessante Details zu Tage. Da, wo sich laut WIKI und englischem Handbuch, das ich im Internet fand, ein Ablagefach befand, waren bei mir drei große rastbare Mehrfach-Drehschalter eingebaut, hmhmhm. Keine Ahnung wofür. Hinter einer gut getarnten Klappe versteckt, habe ich zumindest Einstellungen für den Monitor gefunden. Er kann unter anderen von weiss stufenlos auf blau umgestellt werden. Für jüngere Leser. Es gab damals noch keine LCD oder Flachbildschirme. Der SX64 besitzt noch einen Röhrenmonitor.

Versteckte Klappe und geheimnisvolle Drehschalter
Und weiter geht es an der Rückseite des SX64. Ein wie man sieht, nachträglich eingebautes Kabel mit einem Stecker und Taster darauf, nur wozu? Eventuell ein Druckeranschluß? Ich kann mich nur noch dunkel daran erinnern, daß man alles mögliche nachrüsten oder sich selbst zusammenstricken konnte und ich war da immer mit vorne dabei, aber Details, sorry, auch alles weg. Interessant auch noch die Seriennummer 2948, die dokumentiert, daß dies mit einer der allerersten Serie der insgesamt 50.000 gebauten ist.

SX64
Erstes Resümee
Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich werde mich im Internet wieder einlesen, meine Diskettensammlung nach passenden 51/4″ Disketten durchsuchen und mich dann, hoffentlich etwas schlauer, ein zweites Mal ans Werk machen. Über die dann wieder gewonnenen Erkenntnisse werde ich hier berichten. Hier habe ich noch einen schönen Original Artikel von 1984 über den SX64 gefunden.
Hallo,
man hat mich auf Ihre Geschichte verwiesen – darf ich sie ggf auch auf http://www.computersammler.de mit aufnehmen (inkl. Verweis)
Auf
http://www.computersammler.de/glossar/anleitungen/laden-eines-programmes-mit-dem-c64/
ist eine Anleitung zum laden von Software.
Beste Grüße
Axel
Hallo Axel,
selbstverständlich, gerne doch 🙂
Die Anleitungen werde ich mir gleich mal zu Gemüte führen, Danke für den Hinweis. Da weiß ich ja jetzt an wen ich mich wenden kann bei Spezialfragen 😉
viele Grüße
Johann
Und falls doch mal was nicht klappt – ich liebe die alten Rechner und nehme gerne noch weitere in meinem Heim auf 😉
Momentan fühlen sie sich bei mir noch wohl 😉 aber wer weiß? Werde in ein oder zwei Wochen den nächsten entstauben, mal sehen was das für ein Schätzchen wird 🙂