Die Vogelspinne
Bei diesem Foto hatte ich viel Glück. Diese Spinne , eine sehr große Vogelspinne, befand sich in einem Glas Terrarium. Es war sehr dunkel und rundherum gingen stets Besucher drumherum und veränderten die Lichtsituation auch noch laufend. Also eine extrem ungünstige Ausgangssituation für ein schönes Bild. Ich habe lange nach einer günstigen Position gesucht um die gesamte Spinne abzulichten, aber keine gefunden. Nun gut gut, dachte ich mir, dann mache ich eben nur ein Foto mit einem Teil der Spinne. Jetzt musste ich den Winkel noch ändern, bis sich die starken Spiegelungen am Glas auf ein erträgliches Maß beschränken. Dabei war dann aber immer weniger von der Spinne selbst zu sehen. Immer diese Widrigkeiten.
Geht doch
Ein Blitz kam auf Grund des Glases natürlich überhaupt nicht in Frage und war verständlicherweise auch verboten. Außerdem hätte ich wie immer auch keinen dabei gehabt, da ich Blitzgeräte nur sehr sehr selten verwende. Eigentlich fast nie. Da sich die Vogelspinne plötzlich langsam bewegte, wartete ich wieder etwas und erstellte dann doch noch ein paar Aufnahmen, obwohl ich schon abbrechen wollte. In der Postproduktion habe ich dann die noch vorhandenen Glasspiegelungen soweit möglich entfernt, den Hintergrund etwas beruhigt und weiter verdunkelt, um nicht vom Motiv abzulenken. Die Farbtemperatur veränderte ich noch etwas in den wärmeren Bereich.
Ergebnis
Das wenige und warme Licht erzeugt jetzt eine etwas gruslige Stimmung. Das passt genau zur Situation vor Ort. Die Tatsache, daß man bei der Spinne nur die Beine sieht, verstärkt auch das Gefühl, daß sie auf den Betrachter zukriecht. Jetzt gefällt mir das fertige Werk, obwohl der ganze Plan ein anderer war und auch die ersten Eindrücke dies nicht vermuten ließ.
Was habe ich dabei gelernt? Geduld haben, am Ball bleiben, lieber ein Foto zuviel als eines zu wenig. Alle Ergebnisse immer erst zu Hause und in aller Ruhe genauesten sichten und überlegen. Mit verschiedenen Ausschnitten und Lichtstimmungen experimentieren.