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Dias digitalisieren mit OM-D E-M5 Mark II

    Ausgangssituation

    Wer sich schon einmal mit dem Thema Dias digitalisieren beschäftigt hat kennt es. Der eigene Scanner ist zu schlecht, fokussiert nicht richtig auf  den Bildinhalt oder es dauert einfach nur ewig. Wie gut der Scanner ist, spielt dabei zwar eine Rolle, aber selbst bei einem sehr guten, ist der Aufwand und das Ergebnis nur suboptimal. Dabei sind die Bearbeitungszeiten einfach nur nervend lang. Es wird auch nicht besser wenn man diverse Dienstleistungsfirmen dafür bemüht. Oft ärgert man sich hinterher sogar noch mehr, wenn die Qualität nicht stimmt  oder alles unsortiert zurück kommt. Dir Kosten noch nicht einbezogen.

    Meine Lösung

    Ich habe nun einen Weg gefunden, der es ermöglicht, in der Minute ca. 4 Dias in bester Qualität zu digitalisieren. Erforderlich ist dazu eine Kamera, dies es erlaubt hochauflösende Fotos zu erstellen. Ich verwende dazu die Olympus OM-D-E-M5 II (hier meine Vorstellung) und das 12-40 Pro Objektiv. Beide sind für diese Aufgabe prädestiniert. Durch das sogenannte Sensorshiftung erstellt die Kamera ein 100 MB Rawfoto mit 9216 Pixel Breite. Bei Ausnutzung des Mindestabstands und der Brennweite (40mm) des Objektivs, sind die erstellten Fotos dann mit ca. 6200 x 4050 Pixeln vorhanden.  Das ist mehr als ausreichend und auch für größere Ausdrucke geeignet. Selbst kleinste Details die auf dem Dia nur 0,05 mm betragen, sind noch zu erkennen.

    Vorbereitung

    Kommen wir zum Aufbau. Dieser gestaltete sich nach einigen Versuchen sehr einfach. Ein einfacher und beliebiger Multifunktionshalter mit zwei Klemmen, sowie der Teil einer CD-Hülle sind die maßgeblichen benötigten Utensilien.

    Für die wichtige Be- bzw. Durchleuchtung von hinten wird ein normaler PC-Monitor verwendet, auf dem eine komplett weiße Fläche zu sehen ist (z.B. Notizblock im Vollbild). Am Monitor die Helligkeit auf 100% stellen.

    Dias digitalisieren

    Einfach, billig, effizient

    Der prinzipieller Aufbau

    Die Kamera kommt auf ein Stativ und mit einem eingelegten Dia wird der Mindestabstand ermittelt. Die Blende auf den Wert stellen, bei dem das Objektiv die größtmögliche Auflösung liefert, in diesem Fall 2,8 (Modusrad “A”). Die Brennweite auf max, hier 40 mm um den größtmöglichen Ausschnitt zu erhalten. ISO Wert auf Minimum stellen.  Der Aufbau sollte auch sicher und erschütterungsfrei aufgestellt werden. Das Wichtigste ist natürlich das Einstellen des hochauflösenden Modus. Desweiteren habe ich noch 2 Sekunden Vorlaufzeit eingestellt, um auch wirklich alle Erschütterungen auszuschließen. Dies ist für diese Art Foto ein absolutes Muss. Damit sind fast die Vorbereitungen abgeschlossen.

    Die letzten aber wichtigen Einstellungen sind das Ausrichten von Kamera und Diahalterung. Da bei den eingestellten Werten der Schärfebereich weniger als 1 mm beträgt, ist dies elementar. In der Draufsicht genau 90°. (Abbildung 1) Die Halterung habe ich dann 1-2° nach hinten gekippt, so dass die Dias nicht herausfallen. (Abbildung 2) Diese Neigung muss auch exakt auf der Kamera/Objektiv Achse eingestellt werden, damit beide wieder 90° zueinander stehen.

    Draufsicht
    Abbildung 1
    Aufbau
    Abbildung 2

    Die Serienproduktion kann beginnen

    Nun das Dia mit einem Reinigungspinsel auf beiden Seiten säubern, einlegen, an den linken Rand schieben und abdrücken. Da nicht auf die Inhalte, sondern nur auf den Diafilm selbst scharf gestellt wird, kann der Autofokus verwendet werden. Ich verwende den Fokuspunkt Spot und stelle genau auf die Mitte scharf. Die Aufnahme selbst dauert ca. 1 Sekunde, um die 8 Einzelaufnahmen mit der Sensorverschiebung durchzuführen. Währenddessen ist absolute Ruhe angesagt. Die Dauer der anschließenden kamerainternen Erstellung beträgt ca. 13 Sekunden. Währenddessen lege ich dann bereits das nächste Dia ein.

    Post Bearbeitung

    Die eingelesenen Dias bearbeite ich in Lightroom weiter. Der Beschnitt kann per Synchronsation auf alle angewendet werden, solange sich die Diasrohlinge und deren Maße nicht ändern. Die weitere Bearbeitung übernehme ich aber dann Bild für Bild von Hand und auf den Inhalt abgestimmt.

    Der Ablauf ist sehr effizient, das Fotografieren der Dias ist sogar der schnellste Teil dabei. In einer Stunde schaffe ich so ohne Hektik und in aller Ruhe ca. 150 Dias zu digitalisieren. (ohne Postbearbeitung). Damit sind auch größere Sammlungen in absehbarer Zeit abzuarbeiten.

    Ein Beispiel mit Maßangaben, um zu zeigen, welche Ergebnisse der hochauflösende Modus der Kamera liefert. 

    dia_mit_Rahmen21505015
    Nur zur Anschaung: Zusammenbau Dia + fertiges Foto

    Ein Buchstabe des Schriftzugs “DEM DEUTSCHEN VOLKE” ist 0,6 mm breit und die Dicke der einzelnen Buchstabenelemente, die noch gut zu erkennen sind, ca. 0,1 mm. Auf Grund des Mindestabstandes ist der Diarahmen mit auf dem Foto. Es bleiben daher “nur” ca. 6200 Pixel von 9216 möglichen für die 35 mm Dia übrig. Dies entspricht noch 177 Pixel für jeden Millimeter des Dias.

    Vergrößerung
    5 mm Ausschnitt

    Zusammenfassung

    Ich habe damit eine für mich einfache und praktikable Lösung gefunden, wie das Thema “Dias digitalisieren”, doch noch zufriedenstellend gelöst werden konnte. Zudem das Thema endlich und absehbar ist, denn neue Dias kommen ja nicht mehr hinzu.

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