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Handy Fotos und Möglichkeiten

Handy Fotos sind überall präsent. Jeder fotografiert heute oder sollte man besser sagen “knipst”? In der Minute werden weltweit ca. 2.000 Fotos mit dem Handy erstellt, im Jahr sind das ca. 1 Billion (Stand 2017). Die meisten werden wohl nur knipsen. Für mich ist der Übergang vom Knipsen zum Fotografieren fließend und beginnt da, wo man sich vor dem Abdrücken Gedanken über Motiv, Bildaufteilung, Lichtsituation und den technischen Möglichkeiten macht. Auch ich knipse ab und zu, daran ist absolut nichts Verwerfliches. Selbst das technisch schlechteste Foto, dass aber etwas unwiderrufliches dokumentiert, ein gemeinsames Erlebnis oder einen emotionalen Moment festhält, ist gut. Punkt!

In diesem Blog will ich zeigen, dass man mit einem Handy auch Fotos erstellen kann, die sich mit Fotos von anderen Kamera messen können. Dazu habe ich meinen Foto-Fundus mit Lightroom durchforstet und bin auf viele Fotos gestoßen, bei denen ich sage “passt doch, schöner wäre es mit einer “Großen” auch nicht geworden – zumindest nicht bei mir.

Mein aktuelles Handy ist das Huawei P30 Pro. Ich habe es ausschließlich auf Grund der Kamera und dessen prinzipiellen Möglichkeiten gekauft, denn ansonsten nutze ich bewusst keine der heute üblichen Community-Möglichkeiten. Warum, das habe ich hinreichend hier beschrieben. Außerdem hat mich die bisher einmalige Technik mit dem querliegend eingebauten Prisma für den Telebereich interessiert.

Etwas Technik
Das Huawei arbeitet mit einem Periskop-Aufbau. Das Licht fällt dabei ins Kameramodul und wird dahinter durch ein Prisma um 90 Grad nach rechts umgelenkt. Dann folgt die Anordnung der Zoomlinsen. Weil diese um 90 Grad gedreht sind, kann Huawei die Breite des Gehäuses nutzen, um einen echten optischen fünffach Zoom zu erreichen. Die Software nutzt auch die Informationen für die beiden anderen Objektive. Diese Technik hat es bisher in keinem anderen Handy gegeben. Eine sehr pfiffige Idee und Hut ab!

Persikop Technik im Huawei P30

Nun aber in die Praxis zu den Fotos. Erstellt wurden die Fotos mit den folgenden Handys.
iPhone 4s von 2010
iPhone 5S und iPhone SE von 2012
iPhone 6 von 2014
Samsung Galaxie S6 von 2017
Huawei P20/P30 Pro 2019

Gross und klein und dunkel

Drei Fotos möchte ich als Beispiel herausnehmen und genauer betrachten, um die mögliche Bandbreite eines Handy zu zeigen. Das erste ist ein Foto, das ich mit dem Huawei P30 Pro aus der Hand mit drei Fotos erstellt habe und dann von Photoshop mit der Panoramafunktion zusammen bauen ließ. Die Auflösung ist jetzt so hoch (7250x 8821), dass selbst sehr große Ausdrucke mit mehreren Metern möglich wären. Zur Betrachtung ist eine Lupe eingebaut, also einfach mit der Maus darüber fahren und noch mehr Details zu erkennen. An der perspektivischen Verzerrung müsste ich noch etwas nacharbeiten, aber darum geht es hier erstmal nicht.

Handy-fotos Aus drei zusammengebaut

Das nächste ist ein Detail-Foto mit dem Huawei P30 Pro. Es erkennt selbstständig, wenn man nahe an einem Objekt ist und schaltet darauf auf eine spezielle sogenannte Makrofunktion um.

Handy-fotos Schwebefliege
Makroaufnahme mit dem Huawei P30 Pro

Daran gibt es für ein Handy nichts auszusetzen finde ich. Natürlich fehlen die absoluten feinen Details, z.B. die Facetten der Augen sind nicht zu erkennen, aber da stossen der Sensor und die Optik an die physikalischen Grenzen. Noch ein bisschen näher wäre dies bestimmt auch noch möglich, aber ein Insekt ist selten so freundlich wie die eigene Frau und wartet so lange bis der Fotograf endlich das Foto im Kasten hat ;-).

Es werde Licht

Das dritte Beispiel ist ein Foto in dunkler Umgebung im Innenbereich, mit einer der größeren Probleme in der Fotografie. Kein Wunder, ist es doch abgeleitet vom altgriechischen “Photografie” was soviel wie “zeichnen mit Licht” bedeutet. Und wenn dieses fehlt, entziehen wir jeder noch so guter Hardware die Grundlage.

Iphone 4S aus der Hand von 2010

Hier hat aber einfach auch alles gestimmt. Ich glaube nicht, dass dieses Bild mit der aktuellen Olympus besser werden würde, zumindest nicht vom subjektiven Eindruck. Das Foto habe ich mit Lightroom leicht in Farbe und Kontrast nachbearbeitet und mit spezieller Software das vorhandene Rauschen soweit möglich beseitigt. Jetzt ist es bis auf die überstrahlten hellen Bereiche, in meinen Augen nahezu perfekt und das mit einem 10 Jahre alten Handy.

10 Jahre Unterschied

Ja gut…. und wo ist nun generell der qualitative Unterschied bei all den Fotos, die ja zeitlich so weit auseinander liegen? Hmhmhm, wie man sieht, müsste man da schon lange suchen und genauer hinsehen, denn wenn das Licht stimmt, machen alle Handys der letzten Jahre gute Fotos. Technisch besser geworden sind aber auf alle Fälle die Möglichkeiten für Makroaufnahmen, 4K Filme, Zeitlupe, Zeitraffer oder Lowlight-Aufnahmen und nicht zuletzt der immer größer werdende Sensor. Das sind nur einige Features, die ich erwähnen möchte. Hier haben sie manche kleine und größere Kameras sogar überholt, auch wenn dies nicht auf optischem Weg geschieht, sondern mit Software und KI. Das Ergebnis zählt.

Jetzt stelle man sich vor, wie gut die “großen” Kameras wären, würde ähnlich intelligente Software in ihnen verwendet werden. Alles nur eine Frage der Zeit, da wette ich gerne. Die ersten Ansätze sind bereits in den verschiedenen Kreativ-Programmen der Kameras zu sehen.

Zusammenfassung

Auch wenn ich mich da etwas aus dem Fenster lehne, wage ich zu behaupten, dass man für “normale” Fotos keine extra Kamera mehr braucht. Ausgenommen sind aber nach wie vor Aufnahmen von bewegten Motiven mit sich änderbaren Entfernungen wie Sportaufnahmen und für alle Fotos aus der Ferne wie Tieraufnahmen, sowie reine Makrofotografie, Produkt und Portraitfotografie sowie alle Spezialthemen. (siehe auch hier) Ein unschlagbares Argument für Fotos mit dem Handy bleibt aber: Diese “Kamera” hat man fast immer dabei.

Zum Huawei P30 Pro / Huawei P40 Pro

Die optischen Zoom-Fähigkeiten des Huawei sind momentan (2019/2020) das technisch Beste. Dass man die aktuellen Huawei Handys auch ohne die mittlerweile nervenden und überall eingenisteten Google Apps bekommt, ist für mich persönlich sogar ein weiteres Plus. Deshalb macht es beim “Knipsen” aber auch keine besseren, ich sage einmal bewusst, “Bilder”.

Damit endet mein kleiner Ausflug in die Welt der Handy Fotos und dessen Möglichkeiten.

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