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Warum ich mich von der Fujifilm GFX 50S II verabschiede

    Als leidenschaftlicher Fotograf bin ich ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, meine fotografischen Möglichkeiten zu optimieren und meine Fähigkeiten zu erweitern. Nach nun längerer Zeit mit meiner treuen OM-1, entschied ich mich, zusätzlich in die Welt des Mittelformats einzutauchen und erwarb die Fujifilm GFX 50S II. Heute möchte ich mit euch teilen, warum ich mich letztendlich entschieden habe, diese Kamera wieder zu verkaufen und meine OM-1 weiterhin meine erste Wahl bleibt.

    Die Verlockung des Mittelformats

    Die Fujifilm GFX 50S II versprach eine beeindruckende Bildqualität und den legendären Mittelformat-Look. Mit ihrem großen Sensor und der hohen Auflösung schien sie der nächste logische Schritt in meiner fotografischen Reise zu sein. Doch wie so oft im Leben, zeigte sich erst in der Praxis, ob die Theorie auch hält, was sie verspricht.

    Eingeschränkte Vielseitigkeit

    Einer der Gründe für meine Entscheidung den Ausflug in das Mittelformat wieder zu beenden, war die eingeschränkte Vielseitigkeit der GFX 50S II im Vergleich zur OM-1:

    1. Geschwindigkeit: Für Tier- und Vogelaufnahmen erwies sich die Kamera als zu langsam. Der Autofokus konnte mit schnellen Bewegungen nicht Schritt halten.
    2. Gewicht: Die Kamera selbst und besonders die Objektive sind deutlich schwerer als meine OM-1 Ausrüstung. Das macht spontane Fotografie und längere Wanderungen mühsam.
    3. Kosten: Die Objektive für das Fujifilm-System sind extrem teuer, was die Erweiterung des Setups sehr kostspielig macht.

    Qualität vs. Erwartungen

    Natürlich liefert die GFX 50S II eine hervorragende Bildqualität und Dynamik, keine Frage. Allerdings war der Unterschied zu meiner OM-1 nicht so gravierend, wie ich es mir erhofft hatte oder ich nicht kompensieren könnte.

    • Mit der OM-1 kann ich dank der High-Res-Shot-Funktion 80-Megapixel-Fotos aus der Hand erstellen.
    • Bei Verwendung eines Stativs sind sogar noch höhere Auflösungen möglich.
    • Durch Techniken wie Belichtungsreihen und HDR kann ich mit der OM-1 die fehlende Dynamik in schwierigen Lichtsituationen kompensieren.

    Funktionsvielfalt der OM-1

    Was mich letztendlich dazu überzeugt hat bei meiner OM-1 zu bleiben, ist ihre unglaubliche Funktionsvielfalt, die ich gewohnt bin und nicht missen möchte.

    • Lichtmalerei: Perfekt für kreative Nachtaufnahmen.
    • Pro Capture: Ideal für Action-Szenen, bei denen der entscheidende Moment oft in Sekundenbruchteilen passiert.
    • High-Res-Shot aus der Hand: Ermöglicht hochauflösende Bilder ohne Stativ.
    • Live ND: Integrierte Langzeitbelichtungen ohne zusätzliche Filter.
    • Pro Capture: Nimmt bis zu 70 Bilder pro Sekunde auf und speichert Bilder vor dem vollständigen Herunterdrücken des Auslösers.
    • 120 fps Serienaufnahmen: Perfekt für schnelle Action-Szenen.
    • AI-basierte Motiverkennung: Erkennt und verfolgt verschiedene Motive, einschließlich Tiere und Fahrzeuge.
    • Stargazing AF: Automatische Fokussierung auf Sterne für Astrofotografie.
    • Stabilisierung: Bis zu 8 EV Bildstabilisierung: Ermöglicht längere Belichtungszeiten aus der Hand.
    • Sync IS: Kombiniert Sensor- und Objektivstabilisierung für noch bessere Ergebnisse.
    • Riesige Auswahl an kleinen leichten und bezahlbaren Objektiven

    Alle diese Funktionen fehlen der Fujifilm GFX 50S II größtenteils komplett.

    Fazit: Praxis schlägt Theorie

    Meine Erfahrung mit der Fujifilm GFX 50S II hat mir eine wichtige Lektion erteilt: Daten und Spezifikationen können die praktische Erfahrung nicht ersetzen. Obwohl ich die technischen Details auch schon vorher kannte, konnte erst der tatsächliche Einsatz im Feld zeigen, wie gut das System zu meinem persönlichen Fotografiestil passt. Dies war dann auch der Hauptgrund, warum ich mich entschieden habe die Fuji wieder zu verkaufen.

    Letztendlich habe ich erkannt, dass meine OM-1 mit ihren vielseitigen Objektiven und fortschrittlichen Funktionen alle Bereiche abdeckt, die ich mit der Fujifilm GFX 50S II nicht erreichen kann und Sensorgröße ist eben nicht alles.

    Diese Erfahrung war aber keineswegs umsonst und ich freue mich darüber sie gemacht zu haben. Sie hat mir geholfen, meine eigenen Skills und Bedürfnisse als Fotograf besser zu verstehen und zu schätzen was ich bereits in den Händen halte. Die OM-1 bleibt mein treuer Begleiter, mit der ich weiterhin die Welt einfangen werde.

    Für alle Fotografen da draußen, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen: Nehmt euch die Zeit, verschiedene Systeme in der Praxis zu testen. Was auf dem Papier perfekt erscheint, muss im Feld für euch nicht unbedingt die beste Wahl sein. Findet das Werkzeug, das zu eurem individuellen Stil passt und eure Kreativität am besten unterstützt, sei es ein Handy, eine kleine System- oder Vollfomat- oder vielleicht sogar eine Mittelformat Kamera.